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Großstadt oder Grünstadt, wie Hitzeinsel bekämpfen?

Großstadt oder Grünstadt, wie Hitzeinsel bekämpfen?

Werden unsere Städte bald durch die Auswirkungen des Klimawandels nicht mehr lebenswert sein? Wir haben derzeit den heißesten Juni und kämpfen gegen die Überhitzung von Großstädten an.

Gezielte Städteplanung gegen Wärmebelastung

Die Städte sind inzwischen Arbeits- und Lebensmittelpunkt – Tendenz steigend. Viele Menschen in den Metropolen führen aber zu einer engeren Bebauung und das wiederum zu einer steigenden Wärmebelastung – ein Teufelskreis, der nur durch gezielte Städteplanung durchbrochen werden kann. Dunkle Oberflächen, wenig Begrünung und wenig Verdunstung - die Schaffung von Kältekorridoren sind wichtig, benötigen jedoch Platz und Platz ist Mangelware.

Begrünungskonzepte sind unumgänglich, um die Auswirkungen des Klimawandels einzudämmen und damit der Überhitzung von Städten entgegenzuwirken.  Nur durch den Einsatz von Pflanzen kann unser Klima sowie unsere Lebensqualität verbessert werden.

Konflikt: Stadtplanung soll Wohnraum schaffen und Hitze vorbeugen

Ein Umdenken in der Städteplanung fordert Matthias Garschagen von der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU): "Wir müssten versuchen, das Problem nicht noch schlimmer zu machen, indem wir, was momentan in München und anderen großen Städten passiert, massiv nachverdichten." Die Antwort auf die Forderung nach bezahlbarem Wohnraum könne nicht "bauen, bauen, bauen" bedeuten. "Gleichzeitig spricht jeder über den Klimawandel. Da ist ein Zielkonflikt, zumindest bei den Hitzetagen, zwischen den beiden." Nicht nur Garschagen setzt sich für eine ausgewogene Stadtentwicklung ein. Unsere Städte müssen fit für eine wärmere Zukunft werden - und nicht noch dichter und noch heißer.

Was ist eine Hitzeinsel?

Der Begriff ist schnell erklärt. Eine urbane Hitzeinsel beschreibt den Temperaturunterschied zwischen der Stadt und ihrem ländlichen Umland. Sie gibt dem Phänomen einen Namen, wenn sich Städter vor der drückenden Hitze in ihre verdunkelten Wohnungen flüchten, während es in den Gemeinden im Umland noch eine Spur zu frisch für das Freibad ist. Bis zu zwölf Grad kann der Unterschied der Lufttemperatur ausmachen. Das macht die Stadt und ihre Bewohner besonders anfällig für die Auswirkungen der Klimakrise.

 

Mit Stadtbegrünung auf den Klimawandel reagieren

Die Veränderung des Klimas stellt auch die Städte vor große Herausforderungen. Gerade in urbanen Gebieten gibt es viel Beton und nur wenige Pflanzen. Eine Studie der ETH Zürich zeigt allerdings, dass nichts so effektiv den Klimawandel reduzieren könnte wie das massenhafte Pflanzen von Bäumen. Die Forscher meinen in diesem Fall vor allem großflächige Wälder. Trotzdem sind sich viele Wissenschaftler einig, dass grüne Bauweisen in Städten erheblich zur Verbesserung des Luft- und Wasserhaushaltes beitragen. Auch in Österreich gibt es deswegen Maßnahmen zur Stadtbegrünung. In Wien wird versucht, mehrere Projekte zur Fassaden- und Straßenbegrünung umzusetzen.

Ob diese Projekte nachhaltig sind wird sich zeigen. Die Frage ist, ob das Pflanzen von "20" neuen Bäumen und ein paar Nebelduschen ausreichend und kein Placebo ist.

 

Beispiel Krems in Niederösterreich

Städtische Grünflächen und Begrünungsmaßnahmen an Gebäuden wie Dach- oder Fassadenbegrünungen sind wesentliche Bestandteile einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Stadtentwicklung. Sie bieten eine Reihe von Vorteilen: sie speichern Wasser, filtern Staub und Lärm, verbessern das Kleinklima, schützen vor Hitze und Kälte. Inwieweit sich ein Gebäude für eine Begrünung eignet oder wie Begrünungsprojekte professionell und individuell geplant werden können, war bis dato schwer zu ermitteln. Hier möchte der in Greenovate K(r)EMs entwickelte Online-Leitfaden Abhilfe schaffen. Auf der Website www.greenovate.at können sich KEMs und sonstige potenzielle Projektträger informieren. Durch diverse Anleitungsmodule, Tipps von Fachexpertinnen und -experten sowie Praxisbeispiele wird gezeigt, wie die Planung und Umsetzung von klimarelevanten Gebäudebegrünungen erfolgreich gelingen kann. Außerdem finden sich dort auch weitere Tools und interaktive Umsetzungshilfen wie Beispiel-Videos, Online-Tutorials, Downloads von Infoblättern, FAQs für Projektträger, Verzeichnis mit Fachexpertinnen und -experten sowie potenziellen Umsetzungspartnerinnen und -partnern.

 

Fazit

Bemerkenswert ist, dass es zahlreiche Reports, Studien und dergeichen gibt, die bereits seit der Jahrtausendwende vorhanden sind. Man könnte sich die Frage stellen, welche "NACHHALTIGEN" Maßnahmen wurden umgesetzt, um die Hitze in Städte zu reduzieren? Es scheinen die Entscheidungsträger sehr bemüht, die Maßnahmen wirken jedoch eher zaghaft umgesetzt, sonst wäre es ja schon kühler in den Städten, oder?

 

Alle Bürger*Innen können aktiv beitragen, dem Klimawandel entgegenzuwirken. Auch wenn eine Absprache mit dem Hauseigentümer notwendig ist, eine Fasadenbegrünung, zumindest auf den Fensterbänken, wäre schon der erste kleine Schritt.

Möglichkeiten für Städtebewohner, Förderungen für Städtebegrünung zu erhalten:

Wien:

https://www.wien.gv.at/umweltschutz/raum/gruene-waende.html

https://www.wien.gv.at/umweltschutz/raum/innenhofbegruenung-foerderung-beratung.html

https://www.wien.gv.at/amtshelfer/umwelt/umweltschutz/naturschutz/fassadenbegruenung.html

 

München:

https://stadt.muenchen.de/infos/foerderprogramm-priv-gruen.html

https://www.greencity.de/projekt/begruenungsbuero/

 

Hamburg:

 

Frankfurt:

 

Stuttgart:

 

 

https://www.climate-service-center.de/imperia/md/content/csc/report30.pdf

https://ethz.ch/de/news-und-veranstaltungen/eth-news/news/2019/07/wie-baeume-das-klima-retten-koennten.html

https://www.miss.at/klimawandel-wie-wichtig-stadtbegruenung-in-zukunft-sein-wird/

https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/chronik/wien-chronik/2151323-In-der-Hitze-der-Stadt.html

https://www.martina-berthold.at/news-detail/mit-nat%C3%BCrlichem-gr%C3%BCn-gegen-die-hitze-in-der-stadt.html